Heidegrund

Der Heidegrund und ein Teil seiner Ländereien um 1895.

Der ehemalige Schnatmannshof wurde 1891 von der Anstalt Bethel als Trinkerasyl eingerichtet. Das Haus hieß zunächst Wilhelmshütte, später Heidegrund. Schon knapp zwei Jahre später, im Jahr 1893, wurde das Haus zu einem Pflegehaus für Männer mit einer Epilepsie oder geistigen Behinderung umgewandelt.

1927 wechselten diese Bewohner in das Haus Rehoboth, stattdessen wurde das Haus für die Jugendfürsorgeerziehung genutzt und in Heidegrund umbenannt. Als 1935 durch die nationalsozialistische Politik dieser Aufgabenbereich zum Erliegen kam, zogen psychisch kranke Männer in das 60 Plätze bietende Haus ein. 

1984 wurde ein kompletter Neubau mit zusammenhängenden Gruppenbauten für Frauen und Männer gegenüber dem alten Heidegrund erstellt. Hier lebten Patienten aus dem Langzeitbereich Psychiatrie. Der Altbau wurde wenige Jahre später abgerissen. Seit 1993 erfolgte eine Aufteilung in einen Langzeit- und einen Klinikbereich; das Haus Heidegrund wurde Fachkrankenhaus für Psychiatrie.

Am Beispiel der Landwirtschaft des Hauses Heidegrund lässt sich die grundlegende Entwicklung dieses Arbeitsfeldes für Eckardtsheim verdeutlichen. Zum Haus Heidegrund gehörten ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen, die von den Bewohnern beackert wurden. Dazu kam ein Hausgarten für den Obst- und Gemüseanbau. Angrenzend zum Haus wurde ein kleiner Park geschaffen mit Blumen und Teichen, Büschen und Bäumen, der zur Erholung dienen sollte. Mit dem Ausbau der Werktherapieplätze und der zunehmenden Technisierung in der Landwirtschaft wurden die landwirtschaftlichen Flächen in Eckardtsheim Anfang der 1970er Jahre unter der Regie von Wilhelmsdorf zusammengelegt. Auch die Hausgärten verloren ihre Bedeutung und wurden zu Rasenflächen reduziert. Im Laufe der Jahre wurde die landwirtschaftliche Arbeit in Eckardtsheim komplett eingestellt. Die Ackerflächen wurden verpachtet oder für die Wohnbebauung genutzt.

Hier leben heute Frauen und Männer mit einer psychischen Erkrankung.