Gute Hoffnung

Gute Hoffnung um 1907.

Im Jahr 1904 wurde das Haus Gute Hoffnung als Lungenheilstätte errichtet. Damit erschloss Bethel ein weiteres neues Arbeitsgebiet. Wenig später wurde in diesem Haus zusätzlich der allgemeinmedizinische Bereich für die Zweiganstalt Eckardtsheim ausgebaut, mit einem kleinen Krankenhaus, mit Allgemeinarzt, Zahnarzt und Apotheke.

Bei einem Besuch des Kaiserpaars in Bethel und Eckardtsheim im Jahr 1897 erhielt Friedrich von Bodelschwingh eine Geldsumme für eine Lungenheilstätte. Wegen der gesunden milden Luft und der ruhigen Lage galt Eckardtsheim als ideal für die Tbc-Heilbehandlung. Die Architektur von Gute Hoffnung orientierte sich an den damals neuesten Grundsätzen für Lungenheilstätten.

Doch die Nachfrage blieb schleppend, da inzwischen zahlreiche Einrichtungen dieser Art entstanden waren. Seit 1905/06 erhielt Gute Hoffnung eine zweite Funktion als Krankenhaus für die akut erkrankten Pfleglinge aus den Eckardtsheimer Häusern. Gleichzeitig entstand im Erdgeschoss eine ambulante allgemeinmedizinische Sprechstunde für Pfleglinge, Kolonisten und Mitarbeiter. Mit einer Apotheke, einer Röntgenabteilung und einer zahnärztlichen Praxis kamen nach und nach notwendige Versorgungseinrichtungen hinzu. Ein Anbau von 1913/14 trug diesem erweiterten Angebot Rechnung. Im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg diente Gute Hoffnung als Lazarett. 

Als neue medizinische Behandlungsmethoden zum Einsatz kamen, konnte die Tuberkulosestation 1961 endgültig geschlossen werden. Nach umfangreicher Renovierung wurde im Haus Gute Hoffnung das medizinische Versorgungszentrum für Eckardtsheim weiterentwickelt.

Heute ist das Haus im Privatbesitz und wird für Praxen, Wohnungen und Kinderbetreuung genutzt.

Tipp: Westlich liegt das Ärztewohnhaus Neu-Aram. Die Nähe zum gegenüberliegenden Pfarrhaus verdeutlicht die Wichtigkeit der beiden zentralen Bereiche in der diakonischen Einrichtung: Seelsorge und medizinische Betreuung.